47˚4' N 12° 42' 0 oder Nunatak. 2012

Konzept / Produktion / Performance:
Andrea Nagl & Markus Wintersberger © 2012

Soundcollage: Foundfootage, Field Recordings und Interviews

"(...) ich wurde zu einem Stein, der seine eigene Spur ins Eis wälzte." (Ilija Trojanow, EisTau)

"
Nunatak bezeichnet in der Glaziologie einen isolierten, über die Oberfläche von Gletschern und Inlandeismassen
aufragenden Felsen oder Berg. Dieser Felsen ist somit von einem Eisstromnetz umgeben. Meist finden sich Nunataks an
den Rändern von Eisschilden. Seltener wird der Begriff Nunatak aber auch allgemein für eisfreie, von Gletschern umgebene
Gebiete (wie heute die Antarktischen Trockentäler, während der Eiszeiten beispielsweise tief gelegene Regionen von Baffin
Island und Labrador) und nicht ausschließlich für Erhebungen verwendet.
" Wikipedia

In Ihrer Performance Nunatak verbindet Andrea Nagl Ihre eigene biografische Spur mit den assoziativen Begrifflichkeiten
der Glazeologie und der Geografie. Das Eis, die Gletscher, das Verschwinden von Naturräumen wird durch ein Geflecht aus
visuellen und performativen Elementen zur Darstellung gebracht. Alte Super 8 Filme, Ausschnitte aus der Kindheit der
Tänzerin Andrea Nagl, flackern in einem maskierten Frame an den BetrachterInnen vorbei. Stimmen tauchen auf, erzählen
von tatsächlichen Geschehnissen aus der Biografie der Tänzerin und werden durch Einspielungen von wissenschaftlichen
Texten zu Gletschern und Bergen durchbrochen. Der Bruch erweitert sich als "Soll Bruchstelle" in den performativen Raum,
die Tänzerin tritt mit einer Pferdemaske auf, und verschiebt so ihre eigene Befindlichkeit und ihr eigenes Bild in ein
psychologisches Vexierbild aus Erinnern und Vergessen. Sie sucht ihre eigene Spur, zurück und nach vorne folgt sie immer
wieder einem bestimmten Pfad, schlüpft in diverse Körperposen und löst sich als Murmeltier im Dickicht der alpinen
Wiederkehr auf. Eine unstätige Begegnung findet statt, wird immer wieder neu gesucht und verwebt sich mit dem Traum der
eigenen Sinnsuche an den Gletscherflanken der individuellen Inselrinden aus Form und "Transform". Andrea Nagl & Markus Wintersberger 2012

Performance im Rahmen des TanzTag.12
WUK Wien / Projektraum / 28. & 29. April 2012
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