Content on this page requires a newer version of Adobe Flash Player.

Get Adobe Flash player

I-SONIC. KINDLY ALIEN. Aus der Serie "Landscapes of desire". Videomitschnitt medienwerkstatt006/Markus Wintersberger 2010
I-Sonic: Audiovisuelle Explorationen
KINDLY ALIEN. Aus der Serie „Landscapes of Desire“ / DIE ZONE
Live Videoprojektion: Markus Wintersberger
Live Sound: Alois Huber
Soloperformance: Andrea Nagl
Dauer: 60 min.


In einem leeren Raum, einem neutralen Ort, einer „Bluebox“ sitzt eine mit Plastik verhüllte Skulptur auf einem Sockel.
Die Skulptur ist in Form einer Kugel, auf der verschiedene Ausschnitte eines Gesichts erkennbar sind, für das Publikum
sichtbar. Sanft bewegt sich die Kugel, schaut einmal nach links, einmal nach rechts, scheint verwundert und suchend.
Der Sockel beginnt sich zu bewegen, ein menschlicher Unterkörper schält sich heraus. Die Figur erhebt sich, immer mehr
wird ein menschlicher Körper sichtbar und doch soll beim Betrachter weiter der Eindruck einer Skulptur, eines Dings, eines
Objekts suggeriert werden. Schließlich bahnt sich das innere Wesen einen Weg, schlüpft, windet sich heraus aus dem
Kokon, aus dem „leblosen“ Objekt, der Haut, der Umhüllung, dem Schutz, dem Gefängnis. Was ist sie jetzt? Ein Mensch
oder eine Skulptur? Wer oder was will sie sein? Sie posiert, wie man es von einer Skulptur erwarten könnte, aber doch ist
sie ein menschliches Wesen. Wie soll sie mit der Freiheit – oder Nacktheit umgehen? Sie versucht wieder selbst in die
Kugelform zu gelangen, wieder eins zu werden mit dem Kugelkopf.

Schließlich gibt sie auf, widmet sich den Menschen rundum. Was wollen sie, wer sind sie, wieso schauen sie sie an?
Sie schaut zurück, wird offensiver, fragend, drängend. Sie fasst einen Entschluss. Sie verlässt den von ihr als ihren
Bereich definierten Ort, geht in den Raum, probiert zum ersten mal den weiten Raum aus, den die anderen für sich
beanspruchen. Sie zerbricht die unsichtbare Grenze. Sie bricht aus. Sie verlässt ihr Podest, ihr Skulptur-Sein, ihr angestarrt
Werden im ausgestellten Fenster. Sie geht hinaus und kommuniziert.

Sie geht in ihr eigenes Projektionsbild, wird wieder eins mit einer Bildfläche, mit ihrem eigenen digitalen Abbild, Vorbild,
Nachbild – sie ist unsichtbar und sichtbar zugleich. Wer verdoppelt wen? Was ist original, was ist real? Sie hat
Bewegungsfreiheit, sie verschmilzt mit ihrem eigenen Umraum.

Wie in früheren Kooperationen von Markus Wintersberger und Andrea Nagl geht es in dieser installativen Performance um
das Auflösen der Grenzen zwischen bildender und darstellender Kunst. Im Spannungsfeld zwischen Körper-Objekt-
Projektion verschmelzen Skulptur und Performerin.

Das Publikum findet keine klassische Bühnensituation vor. Es gibt einen dramaturgischen Bogen, dieser ist jedoch nicht
im Sinne eines klassischen Stückes zu denken. Das Publikum ist eingeladen, sich frei im Raum zu bewegen, sich eine
eigene Perspektive zu wählen und kann den Aufführungsort je nach Belieben betreten und wieder verlassen.

In einer Welt, in der es für sämtliche Kunstsparten immer schwieriger wird, sich zu zeigen und zu behaupten, erfordert es
um so mehr „Kunstwillen“ sich interdisziplinären Ansätzen zu widmen und durch diese Verbindung unterschiedlicher
künstlerischer Zugänge neue, den aktuellen Zeiten durchaus divergierende Positionen, entgegenzusetzen.
Text: Andrea Nagl und Markus Wintersberger 2010


CAT OPEN 2010 Mit CAT OPEN wird der Gefechtsturm Arenbergpark auch 2010 wieder für Veranstaltungen geöffnet, die
sich mit der neuen programmatischen Strategie des Projekts CAT – Contemporary Art Tower auseinandersetzen.
Geöffnet von 2. Mai bis 28. November 2010, jeden Sonntag 14.00–18.00 Uhr (Führung: 15.00 Uhr)
Creative Commons License Teilen

Content on this page requires a newer version of Adobe Flash Player.

Get Adobe Flash player

KINDLY ALIEN. Pump up the Volume. Markus Wintersberger, Alois Huber und Andrea Nagl. Burgruine Dobra, 7. Mai 2010
Eine Produktion im Rahmen des Viertelfestival Niederösterreich RESPEKT, Waldviertel 2010
Ein wichtiges Moment liegt in der Fragestellung der Wahrnehmung von Volumen, der zeitlichen Körperauffassung, wobei sich die Fragestellung einer persönlichen Komponente nicht entziehen möchte. Meine Präsenz, die Abwicklung, „Entflachung“ und Entgrenzung meiner selbst, ein Herumgehen um und Hindurchgehen durch mich selbst, ein mich in den Raum stülpen, sind von außerordentlicher Wichtigkeit. Mein Außen, meine Trennfläche zu dem „Anderen“, Fremden, wird in der Bildfindung zu einem „Neuen“, für mich wiederum „Anderen“. Auf der Suche nach mir selbst finde ich ein „Anderes“, mir jedoch „vertraut Fremdes“
Creative Commons License Teilen